Was ist eine Zustimmungsdiktatur?
Oft stellt sich uns die Frage, ob denn die Menschen damals gezwungen wurden, mitzumachen. Wie konnten sie Hitler zustimmen und gar zujubeln, wenn doch so viele Grausamkeiten zur Zeit des Nationalsozialismus geschahen und so viele Menschen ermordet wurden?
Auch Zeitzeugen wissen oft keine Antworten
Für uns heute ist das schwer zu verstehen. Und selbst wenn wir Menschen fragen, die damals gelebt haben, die so genannten Zeitzeugen, so werden wir darauf sehr unterschiedliche Antworten erhalten und auch die sind nicht immer wahr und schon gar nicht objektiv.
Nach 1945 haben sich viele geschämt, mitgemacht zu haben
Viele Menschen haben sich nach 1945 auch geschämt. Geschämt, weil sie mitgemacht haben, sich schuldig fühlten, aber trotzdem nicht bereit waren, Verantwortung zu übernehmen. Nicht alle Deutschen waren überzeugte Nationalsozialisten, nicht alle haben Verbrechen begangen oder gar gemordet. Aber manchmal kommt es einem so vor, als wären die Nazis kleine graue und schwarze Männchen gewesen, die 1933 nach Deutschland kamen, erst nicht ganz so schlimm waren, dann einen Krieg angefangen waren, einige Millionen Menschen ermordeten und dann nach 1945 wieder abflogen, als der Krieg zu Ende war. Alle waren überrascht, standen da und rieben sich die Augen.
So war es nicht! Auch wenn so mancher es gerne so gesehen hätte. Es gibt heute noch genügend Leute, die die zweite Hälfte der 30er Jahre als "gute Zeit" sehen. Es ging auch vielen Menschen zumindest besser als zuvor, aber nur, wenn man die Augen vor dem Unrecht schloss, das gleichzeitig passierte. Und vor den Tatsachen, dass Hitlers "Erfolge" unweigerlich in den Krieg führten. Die Forschung spricht hier auch manchmal von einer "Zustimmungsdiktatur", ein Begriff, der sich eigentlich widerspricht. Denn eine Diktatur entsteht immer unter Zwang, aber irgendwie trifft es doch das, was viele Menschen damals dachten und fühlten. Sie wussten, Hitler ist ein Diktator, aber solange der nur Dinge tat, die ihnen nutzten, war ihnen das gleichgültig oder sie kamen irgendwie damit klar.
Doch am Ende fühlten sich viele Deutsche verführt, getäuscht, ja enttäuscht. Hatten sie doch so auf Hitler gehofft. Doch das wollten die meisten nach 1945 so nicht mehr wissen. Sie wollten auch nicht mehr danach gefragt werden, bis heute oft.
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