Der Volksempfänger für alle!
Der Volksempfänger wurde im August 1933 auf der 10. Großen Deutschen Funkausstellung in Berlin vorgestellt. Dieses Model hieß "VE 301". "VE" war die Abkürzung für "VolksEmpfänger" und 301 stand für den Tag der Machtübernahme durch Adolf Hitler, den 30. Januar 1933.
Jeder Deutsche sollte sich ein Radio leisten können
Die Idee hinter dem Volksempfängers war, allen Deutschen die Gelegenheit zu bieten, Radio hören zu können. Das ist ja eine tolle Idee, wirst du vielleicht meinen, aber die Nationalsozialisten taten nichts aus Nettigkeit, sondern immer mit einem Hintergedanken. Der Propagandaminister Joseph Goebbels wollte möglichst vielen Menschen die Ideen der Nationalsozialisten nahe bringen. Fernsehen gab es fast gar nicht und da nicht alle Leute die Zeitung lasen, musste das Radio herhalten.
Nicht jeder konnte sich ein Radio leisten
Doch ein Radioapparat war ziemlich teuer und nur wenige konnten sich ein solches Gerät überhaupt leisten. Lag der Preis für einen guten Radioapparat doch bei 200 bis 400 Reichsmark. Zum Vergleich. Der Volkswagen sollte für unter 1000 Reichsmark zu kaufen sein. Also kostete ein Radio in etwa so viel wie ein Drittel Auto.
Damit sich also mehr Menschen ein solches Radio leisten konnten, gab Hitler den Auftrag, ein billiges Radio für alle zu entwickeln. Otto Griessing hieß der Mann, der den Auftrag in die Tat umsetzte. Der Preis für den Volksempfänger lag bei 76 Reichsmark, heute wären das so ungefähr € 300, nicht ganz so wenig Geld.
Kritik im Radio war ausgeschaltet
Die Nationalsozialisten hatten so einige Ideen für ihre Propaganda. Der Volksempfänger war eines der wenigen Projekte, das auch in die Tat umgesetzt wurde. Beim Fernseher, Volkswagen oder sogar dem geplanten Volkskühlschrank hat das nicht geklappt. Während 1933 nur knapp ein Viertel der Bevölkerung ein Radio ihr eigen nennen konnte, waren es 1941 schon fast zwei Drittel. Durch die Gleichschaltung des Rundfunks war es möglich, alle kritischen Töne im Rundfunk auszuschalten und nur Propaganda oder Unterhaltung wie Schlager oder auch Konzerte zu senden.
Hitlerreden und Durchhalteparolen
Mit dem Volksempfänger sollten die Hitlerreden übertragen werden und während des Zweiten Weltkrieges gab es Durchhalteparolen für das Volk. Am Ende glaubten die wenigsten an diese Parolen, zu viel wusste man über die Vorgänge an der Front und an einen Sieg des Deutschen Reiches glaubte fast keiner mehr. So hörten viele Leute ausländische Sender über den Volksempfänger. Dies stand unter schlimmen Strafen, sogar die Todesstrafe wartete auf diejenigen, die "Feindsender" hörten. Trotzdem konnte Goebbels es nicht verhindern, dass manche Leute sich über die "Feindsender" ein wahres Bild über den Kriegsverlauf machten.