Wo geht es zur Tanzstunde?
Egal zu welcher Zeit, die Menschen haben schon immer gerne getanzt. Das änderte sich auch während der Zeit des Nationalsozialismus nicht. Im Gegenteil, je schwieriger die politischen Verhältnisse wurden, desto wichtiger wurde die Ablenkung.
Was wurde getanzt?
Beliebt waren der Wiener Walzer, der langsame Walzer, der Tango, aber auch Foxtrott und Slowfox. Doch dies waren zum großen Teil Tänze, die man schon länger kannte. Daneben kamen vor allem aus Amerika neue Tänze, vor allem im Zusammenhang mit der Jazzmusik. Dazu zählen Shimmy, Charleston oder der Swing. Diese Tänze entsprachen so gar nicht der Vorstellung der Nationalsozialisten. Und die oft dazugehörige Jazzmusik war für sie "Negermusik" und somit schon gar nicht zu akzeptieren.
Die Jugend tanzte trotzdem
Die Jugend tanzte trotzdem. Die ersten Tanzschritte erfolgten ganz vorsichtig vielleicht im heimischen Wohnzimmer. Es gab auch Tanzschulen, doch dort wurden nur die Tänze unterrichtet, die auch erlaubt waren. Wer allerdings Ende der 20er Jahre geboren war, musste oft darauf verzichten. Die meisten Jugendlichen gingen erst mit 16 oder 17 Jahren zu einem Tanzkurs. War man 1928 geboren, dann wäre der Anfangstermin in das Jahr 1944 gefallen, eine Zeit, in der der Zweite Weltkrieg tobte und schon alle Feierlichkeiten nicht mehr möglich waren.
Nach Kriegsausbruch fehlten die Tänzer
Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges änderte sich auch das Verhalten der Menschen in der Freizeit. Viele junge Männer zogen in den Krieg, die Frauen arbeiteten oft in Männerberufen und in der Rüstung oder mussten schauen, wie sie sich und ihre Kinder durchbrachten. Die Not wurde immer größer - da dachte irgendwann keiner mehr so recht ans Tanzen.