Alle hatten Angst vor dem "Automobil"
Die Idee eines Fahrzeugs mit einem Verbrennungsmotor hatte schon im Jahr 1870 ein Österreicher, doch das Fahrzeug, das Siegried Markus konstruierte, war noch nicht alltagstauglich.
Das erste Automobil hatte nur drei Räder
Ein Fahrzeug zum Fahren schuf 1886 Carl Benz (1844-1929), der seine Erfindung auch gleich als Patent anmeldete. Der Patent-Motorwagen Nummer 1 war das erste Automobil mit Verbrennungsmotor.
Dieses Fahrzeug gilt als das erste Automobil. Gesteuert wurde es über einen Lenkhebel, die Räder waren auf Speichen aufgezogen und mit Vollgummireifen ausgestattet. Auch wenn das nach einem großen Erfolg und Aufbruch aussah, die Menschen standen dem neuem Gefährt äußerst skeptisch gegenüber. Keiner wollte dafür Geld ausgeben und auf die Straße durfte Carl Benz mit seinem "Automobil" auch nicht. Was hätte da alles passieren könnten, fragten sich die meisten.
Bertha Benz fuhr als erste mit dem Automobil eine längere Strecke
Aber Carl Benz war mit einer Frau namens Bertha Benz (1849-1944) verheiratet, einer resoluten und durchsetzungsfähigen Dame, die an ihren Mann und vor allem dessen Erfindung fest glaubte. Sie brach 1888 mit dem dreirädrigen Model 3 zu einer Fahrt von Mannheim nach Pforzheim auf und legte hierbei über 100 Kilometer zurück. Ihre zwei Söhne nahm sie gleich mit und bewies den ungläubigen Zuschauern auf dem Weg, dass ein Auto schon damals durchaus "familienfreundlich" war.
Getankt wurde an der Apotheke
Bertha tankte an Apotheken auf, denn Tankstellen gab es ja noch nicht. Als Treibstoff diente brennbares Fleckenwasser und dies gab es in Apotheken zu kaufen. Nicht alles funktionierte reibungslos, aber Bertha dachte "Selbst ist die Frau" und erledigte kleinere Reparaturen am Automobil mittels Strumpfband und Haarnadel. Wohlbehalten trafen Bertha und ihre Söhne in Pforzheim ein. Bertha Benz hatte durch ihr mutiges Vorgehen den Beweis erbracht, dass die Erfindung ihres Mannes durchaus Alltagstauglichkeit besaß.
Das erste Auto hieß "Viktoria"
Aus drei Rädern wurden dann im Laufe der Zeit vier Räder. Das erste Auto hieß "Viktoria" und 1894 ging das "Benz-Velo" in Serie. Das bedeutete, dass mehrere Autos nach demselben Muster gebaut wurden. 1906 gründete Carl Benz in Ladenburg die Firma "Carl Benz Söhne KG".
Und wie kam es zu Mercedes-Benz?
Die Frau, nach der "der Mercedes" benannt wurde, die Automarke, die es auch heute noch gibt, hieß eigentlich Mercedes Jellinek. Sie selbst ist übrigens nie Auto gefahren und trotzdem trägt noch heute der Mercedes ihren Namen. Wie das?
Mercedes` Vater, Emil Jellinek, war ein Autofan, er war geradezu besessen von Automobilen. Er besaß ausreichend Geld und kaufte schon 1897 sein erstes Auto. Und das bei der Firma Daimler, das war die Konkurrenz von Benz zur damaligen Zeit. Er kaufte sogar Rennwagen und setzte sich selbst als Rennfahrer ans Steuer. Nur seinen Namen wollte er nicht preisgeben, deshalb suchte er ein Pseudonym, also einen unechten Namen, den er anstelle seines richtigen angeben konnte. Er nannte sich "Herr Mercedes", eben nach seiner geliebten Tochter. So kam es, dass noch heute der Mercedes eben Mercedes heißt.
1926 tat sich Carl Benz mit der Firma vom Gottlieb Daimler, der Daimler-Motoren-Gesellschaft, zusammen. Daraus entstand die Daimler-Benz AG, die es heute noch gibt.
Auf folgendem Video erfährst du noch einiges über die mutige Bertha Benz:
Blick voraus
Zur Entwicklung des Automobils in der Weimarer Republik findest du hier mehr Informationen.