Der erste Comic-Held trägt gelb

Die Frage, wo die ersten Comics entstanden, ist nicht so einfach zu beantworten. Die Comic-Hefte, so wie du sie vielleicht kennst, hatten ihre Vorläufer: Aneinandergereihte Bilder, die eine Geschichte erzählen, gab es schon in der Steinzeit. 

Es gab viele Vorläufer unseres Comics

Der Comic hatte nicht nur einen, sondern viele verschiedene Vorläufer. Comics oder Comichefte, so wie du sie heute kennst, kamen aus Amerika. Die erste Comicfigur war "The Yellow Kid", die am 16. Februar 1896 "geboren" wurde. Erfinder waren der Verleger Joseph Pulitzer und ein Zeichner namens Felton Outcult.

Was machte einen Comic überhaupt aus oder ein Bild sagte mehr als 1000 Worte?

Wichtige Kennzeichen für den Comic sind Figuren, die immer wiederkehren, eine Handlung, die in einzelnen Bildern erzählt wird und die Texte, die man in Sprechblasen lesen kann. Bei dem ersten Comic mit der Figur Yellow Kid standen die Texte übrigens auf dem gelben Nachthemd des Comichelden und nur die Texte der weiteren Figuren in Sprechblasen.

Die Geschichte der Micky Maus begann 1927 und die von Donald Duck ab 1938. Die Vorbilder reisten dann auch nach Europa. Die eigenständige Geschichte des Comics in Deutschland begann dann in den 50er Jahren, nachdem man sich von den amerikanischen Vorbildern gelöst hatte. Bekannt wurde in dieser Zeit "Fix und Foxi" von Felix Kauka. Und weitere folgten. Wenn du mehr darüber erfahren willst, dann kannst du das unter "Der Siegeszug der Comichelden" nachlesen.

  • Szene aus Yellow Kid
    Weitere Szene aus Yellow Kid [ © gemeinfrei ]
  • Acrobatic Archie und Professor Otto
    Dieser Comic von George Herriman von 1902 beschäftigt sich mit einem beliebten Thema der Zeit: der Luftfahrt. [ © George Herriman / gemeinfrei ]
  • Die Katzenjammerkids
    Die Katzenjammerkids von Rudolph Dirks ist einer der ersten Comics überhaupt. Und zwar von 1879! [ © Rudolph Dirks / gemeinfrei ]
  • Der Stänker
    "Der Stänker" ist 1914 in der Zeitschrift Kladderadatsch erschienen. [ © Willibald Krain / CC BY-SA 4.0 ]
  • Auch Politik wurde in Comics übersetzt
    Auch Politik wurde in Comics übersetzt. Das ist eine Zeichnung der Satirezeitschrift Lustige Blätter. "Dreibund - Entzweibund Potz Döberitz und Dynamit, Das ist der Tripel-Sockel; Der Klein schreit: "Ich will nicht mit – Ich spiele mit dem Gockel!" [ © Unbekannt / gemeinfrei ]
Szene aus Yellow Kid
Acrobatic Archie und Professor Otto
Die Katzenjammerkids
Der Stänker
Auch Politik wurde in Comics übersetzt

Blick zurück

Genau genommen waren auch die steinzeitlichen Höhlenmalereien schon eine Vorform unseres Comics. Auch in Ägypten gab es Papyrusrollen, auf denen Bilder Geschichten erzählten, meist von den wichtigsten ägyptischen Göttern. Texte benötigte man hier gar keine. Auch die Japaner hatten schon um das Jahr 1000 n. Chr. Bildrollen und auch im Mittelalter gab es in Deutschland schon Vorformen der Comics. Dazu zählen die Bilder, die Geschichtenerzähler und Bänkelsänger zeigten, wenn sie auf ihren Fahrten auftraten.

 


Münchner Bilderbogen

Vorläufer der Comics, so wie du sie kennst, gab es schon sehr früh in Deutschland. Schon im Jahre 1848 erschien der Münchner Bilderbogen, der später "Deutscher Bilderbogen" hieß. Kennzeichnend war, dass die Bilder wichtig waren, um den Text verstehen zu können und nicht das Bild den Text illustrierte. Sicher kennst du Wilhelm Busch und die verrückten Streiche von Max und Moritz. Auch hier sind die Zeichnungen wichtig, wenn auch der Text ohne die Bilder verstanden werden kann. Trotzdem rechnet man "Max und Moritz" zu den Vorläufern unserer Comics.