Eine Krise jagt die nächste

Krise der DDR spitzt sich in den 80er Jahren zu

Gleich in mehreren Bereichen geriet die DDR ab 1981 in eine Notlage. Die DDR steckte somit in den 80er Jahren in einer Krise.
 

Krise der DDR bei den Finanzen

Die Maßnahmen der Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik wie das Wohnungsbauprogramm und die Erhöhung von Löhnen und Renten kosteten den Staat viel Geld. Nach wie vor wurden außerdem die Preise für Grundnahrungsmittel, Mieten oder Fahrten mit Bus und Bahn künstlich niedrig gehalten - der Staat musste eine hohe Summe dazugeben (Subventionen).

Um all das bezahlen zu können, wurden Kredite aufgenommen, vor allem in der Bundesrepublik. 1983 und 1984 erhielt die DDR sogar jeweils eine Milliarde D-Mark als Kredit, also geliehenes Geld gegen die Zahlung von Zinsen. Die DDR verschuldete sich immer mehr.

Zwischen 1970 und 1989 stiegen die Schulden um das Zwanzigfache (von 2 auf 49 Milliarden West-Mark). Irgendwann konnten allein die Zinsen nur durch neue Kredite bezahlt werden. Steigende Ölpreise verschärften die Situation ab Mitte der 1970er Jahre und Anfang der 1980er Jahre noch einmal. Die DDR stand wirtschaftlich am Abgrund.
 

Krise durch Gorbatschows neuen Kurs

In der Sowjetunion gab der 1985 neu gewählte Staats- und Parteichef Michail Gorbatschow einen neuen Kurs vor. Unter den Schlagworten Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umbau) begann er Reformen durchzusetzen.

Erich Honecker war nicht bereit, diesen Kurs mitzugehen. Berichte aus der Sowjetunion über die Reformen wurden in der DDR nicht mehr veröffentlicht (mehr zu: Glasnost und Perestroika). Noch im Dezember 1988 bekräftigte Honecker die Ablehnung der Reformpolitik.
 

DDR-Krise durch Ausreise- und Fluchtwelle

Immer mehr Menschen wollten die DDR verlassen. 1980 stellten 21.000 Menschen Ausreiseanträge, 4400 konnten die DDR tatsächlich verlassen. Die Zahl der Anträge stieg fast stetig an, 1985 lag sie bei 53.000 und 1988 bei 113.500.

Doch nicht nur das: Als Ungarn die Grenze zu Österreich öffnete, flohen tausende DDR-Bürger über diesen Weg in den Westen. Viele andere suchten den Weg über bundesdeutsche Botschaften. Um ihre Bürger im Land zu halten, musste die DDR nun sogar die Grenzen zu Ostblockstaaten schließen.
 

Bürgerrechtsbewegung

Doch auch im Land wurde der Protest größer und lauter. Die Montagsdemonstrationen erhielten immer mehr Zulauf. Bürgerrechtler schlossen sich zusammen, um gemeinsam für ihre Rechte zu kämpfen. Das Ende der DDR nahte.