Das politische System
Einfache Sprache
Kinder ab 8 Jahren
Politisches System der DDR
Das politische System der DDR basierte auf dem Marxismus-Leninismus. Man sah sich wie die Sowjetunion, an deren System sich die DDR eng orientierte, auf dem Weg zum Kommunismus mit einer klassenlosen Gesellschaft. Dafür wurde alles auf die Weltanschauung des Sozialismus ausgelegt. Der Sozialismus ist eine politische Ideologie, die für Gleichheit, Gerechtigkeit und Freiheit einsteht. Genau das gab es aber in der DDR nicht.
Im politischen System der DDR war im Gegenteil alles von oben vorgegeben. Eine einzige Partei beherrschte die Politik. Es gab keine freien Wahlen. Es gab keine Gewaltenteilung. So war auch das Rechtssystem stark politisiert. Die Gerichte mussten die Interessen des sozialistischen Staates schützen und verteidigen. Wichtige Urteile wurden oft in Abstimmung mit der SED getroffen. Ebenso war die Volkspolizei als reguläre Polizei politisiert.
Die DDR war eine Diktatur. Sie selbst sah sich natürlich nicht so. Die DDR sah sich als sozialistischer Staat. Tatsächlich aber unterdrückte und überwachte der Staat seine Bürger. Es gab keine demokratische Mitsprache.
Wie das System aufgebaut war, regelte die Verfassung. Darin stand zum Beispiel, wer das Parlament wählte, wie oft Wahlen stattfinden sollten und wer an der Spitze des Staates stand. Zum sozialistischen Selbstverständnis gehörten auch Massenorganisationen. Da Religion hingegen abgelehnt wurde, hatte die Kirche es schwer, eroberte sich aber dennoch einen geschützten Raum.
Die SED kontrollierte alle Bereiche des politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens. Das nennt man auch eine Parteidiktatur. Die Überwachung durch die Stasi und die politischen Vorgaben der Partei prägten das Leben der Bürger und Bürgerinnen in der DDR und sicherten die Macht der SED bis zum Zusammenbruch des Systems 1989/1990.