Die Rüstungsspirale
Leben mit der Bombe
1953 testeten die Sowjets irgendwo in der Weite Kasachstans eine Wasserstoffbombe. Schon ein Jahr zuvor lief ein solcher Test in den Vereinigten Staaten. Diese Bombe war 700 Mal stärker als die Bombe, die die japanische Stadt Hiroshima zerstört hat.
Die Welt saß auf einem Pulverfass
Die gegenseitige Bedrohung der beiden Supermächte USA und der Sowjetunion bestand jeden Tag. Russen und Amerikaner und damit der gesamte Rest der Welt saßen wie auf einem Pulverfass. Und beide Seiten wussten, dass der Schaden sehr hoch sein würde, falls wirklich der Atomkrieg beginnen sollte. Doch man nahm dieses Risiko in Kauf.
Das System der gegenseitigen Abschreckung funktionierte
Da beide Seiten wussten, dass sie sich gegenseitig vernichten könnten, funktionierte allerdings das System der Abschreckung, so eigenartig das einem vorkommen mag.
Deutschland gegen USA - wer hat die Bombe zuerst?
Ursprünglich sollte die Atomkraft Energie erzeugen. Für die Militärs war die Entwicklung einer solch ungeheuren Sprengkraft, die diese Energie mit sich brachte, allerdings von Anfang an wesentlich wichtiger. Während des Zweiten Weltkriegs befanden sich zunächst Amerikaner und Deutsche im Wettkampf um die Bombe. Jeder wollte die Bombe zuerst bauen. Doch die Deutschen hatte glücklicherweise das Nachsehen, ihnen misslang der Bau einer Atombombe. Sie waren technisch noch nicht so weit. Waren doch eine große Anzahl berühmter Wissenschaftler und vor allem Physiker ausgewandert und hatten ihre Fähigkeiten und Kenntnisse ins Ausland mitgenommen. Keiner will sich wirklich ausmalen, was passiert wäre, wenn es Hitlers Wissenschaftlern gelungen wäre, eine solche Bombe zu konstruieren und am Ende auch noch zu zünden.
Die erste Atombombe
Im Juli 1945 waren dann die Amerikaner so weit und die erste Atombombe detonierte in der Wüste von New Mexiko. Die Freude in den USA war groß. Beendete diese Bombe den Zweiten Weltkrieg durch den Bombenabwurf über Hiroshima und Nagasaki. Der Preis für den wissenschaftlichen Fortschritt war das qualvolle und grausame Sterben vieler Menschen und die Zerstörung einer ganzen Region. Doch die Amerikaner waren bereit, diesen Preis zu zahlen. Denn die Bombe beendete nicht nur den Krieg, sondern bewies in erster Linie der Sowjetunion die Stärke der Amerikaner.
Die Russen mussten nachziehen
So sahen sich die Russen gezwungen, auch eine Bombe zu bauen. Denn sie wollten den Vorsprung der Amerikaner in der Nuklearforschung nicht einfach so hinnehmen. Aus diesem Grund fand 1949 der erste sowjetische Nukleartest statt. 1952 zündeten die Amerikaner die erste Wasserstoffbombe. Eine solche Wasserstoffbombe besaß eine erheblich größere Sprengkraft als die Atombombe. Die Sowjets folgten mit ihrer Bombe ein Jahr später. So ging es hin und her. Jeder wollte schneller und besser sein.
Hätte man die Bombe eingesetzt?
Man vertraute lange Zeit auf das Gleichgewicht des Schreckens, doch was wäre zum Beispiel passiert, wenn die Sowjetunion Berlin besetzt hätte? 1958 hatten die Russen den Satelliten Sputnik in den Weltraum geschossen. Damit waren sie in der Lage, mit ihren Raketen auch den amerikanischen Kontinent zu erreichen. Solange die Amerikaner sich überlegen fühlten, fühlten sie sich auch ein Stück weit sicher, doch als die Sowjets nachzogen, war es mit dem Gefühl der Sicherheit dahin. Schließlich wurde fleißig weiter gerüstet und mit der Kubakrise kam es dann beinahe zu einer Katastrophe.