Mao Tse-tung und der Kommunismus in China
1949 gewann die Kommunistische Partei Chinas den Bürgerkrieg und beendete damit die kämpferischen Auseinandersetzungen. In diesem Krieg hatten sich die Kuomingtang und deren Führer Chiang Kai-Shek und die Kommunisten unter der Führung von Mao Tse-tung gegenüber gestanden.
Ausrufung der Volksrepublik China
Am 1. Oktober 1949 verkündete Mao Tse-tung, der auch als "Großer Vorsitzender" bezeichnet wurde, auf dem Platz des Himmlischen Friedens in Peking die Volksrepublik China. Es sollte gleichzeitig der Beginn einer über viele Jahre währenden Schreckensherrschaft sein. Viele Chinesen waren von Mao begeistert und setzten große Hoffnungen auf ihn. Vor allem Maos Versprechen einer gerechten chinesischen Gesellschaft sprach viele arme und unterdrückte Chinesen an. Endlich war jemand da, der ihnen Selbstbewusstsein vermittelte und eine Zukunft für Chinas Kinder in Aussicht stellte. Zuvor tobte der Bürgerkrieg mit all seinen grausamen Folgen.
Widerstand wurde ausgeschaltet
Ab dem Jahr 1949 änderte sich China unter Maos Herrschaft komplett. Wer sich ihm und der Partei widersetzte, hatte mit schlimmen Folgen zu rechnen, wurde gefoltert, ins Gefängnis gesteckt oder sogar getötet. Vieles, was in China eine jahrzehnte- oder gar jahrhundertelange Tradition hatte, musste verschwinden. Alles hatte sich der Ideologie des Kommunismus unterzuordnen. Dahinter steckte die Idee einer klassenlosen Gesellschaft, in der die Arbeiter - auch als das Proletariat bezeichnet - eine wichtige politische Bedeutung besitzen sollte.
Es bestand der Plan einer Bodenreform. Man wollte das Land unter den Bauern aufteilen und diese sollten das Land bewirtschaften. Die Ernten wurden abgegeben und alles sollte gerecht verteilt werden. Gleichzeitig entstand das Vorhaben, die Industrie zu fördern und das Verkehrsnetz auszubauen. Auch auf Bildung wurde Wert gelegt und die ärztliche Versorgung gefördert. Nicht alles, was Mao Tse-tung anleierte, war an sich schlecht. Es gab durchaus Bereiche, in denen China modernisiert wurde und sich manches besserte.
Mao war wohl zu Beginn ein überzeugter Kommunist. Doch sein großes Vorbild war ein grausamer Kaiser namens Qin Shi Huang Di, der Kaiser, der im Jahr 221 n. Chr. China geeint hatte. Doch für Mao zählten in erster Linie die Macht und der Erhalt der Macht, seiner Macht. Und er schreckte vor nichts zurück, um diese Macht zu stärken und politische Gegner auszuschalten.
Maoismus
Um seine Person entwickelte sich ein regelrechter Kult. Man nennt die politische Bewegung, der er vorstand, auch Maoismus, der einen Kult um die Person Maos miteinschloss. Doch während das chinesische Volk litt, Hunger und Entbehrungen auf sich nahm, ließ es sich Mao gut gehen. Nicht alle Chinesen akzeptieren das ohne weiteres, so hatte Mao durchaus Kritiker. Gleichzeitig unterdrückte er aber weiterhin jeglichen Widerstand aus dem Volk, sodass die Kritiker ohne wirkliche Chance blieben.
China sollte zur erfolgreichen Wirtschaftsmacht werden
Maos Ziel war es, aus einem rückständigen Bauernstaat eine wirtschaftlich erfolgreiche Großmacht zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, startete er verschiedene Kampagnen. Dazu zählte zum Beispiel die Hundert-Blumen-Bewegung. Die Chinesen sollten Ideen einbringen, wie man das System noch weiter verbessern und China voranbringen könnte. Doch es gab plötzlich zu viel Kritik, eine Kritik, die Mao aus Angst, sie könnte ihm gefährlich werden, nicht zulassen wollte. Die Kritiker landeten am Ende im Gefängnis oder wurden aus dem Staatsdienst entlassen. An ihre Stelle traten Leute, die Mao zwar nach dem Mund redeten, aber oft genug keine Ahnung hatten. So war weitere Misswirtschaft die Folge.
"Großer Sprung nach vorn"
Ab 1958 gab es eine weitere neue Kampagne, die sich "Großer Sprung nach vorn" nannte und China vor allem industriell weiterbringen sollte. Der Große Sprung nach vorn begann nach dem Ende der Hundert-Blumen-Bewegung.
Hunderte Millionen Bauern mussten in Kollektiven leben, in Gemeinschaftsküchen essen, die gleiche Kleidung tragen und ihre Erzeugnisse abgeben. Gleichzeitig wurden viele Bauern zu Arbeitern in der Industrie, denn man wollte ja die Industrie weiter stärken. So arbeiteten am Ende auf dem Land immer weniger Bauern und die Folge davon war ein Rückgang der Nahrungsmittelerzeugung. Daraus folgte wiederum eine schreckliche Hungersnot. Mehr als 30 Millionen Menschen starben (es gibt Quellen, die sprechen von 15- bis 40 Millionen Toten). Als man sich der schrecklichen Folgen bewusst wurde, hat man das Programm wieder beendet.