Es lebe der Jazz!
Der Jazz war eine Musikrichtung, die während des Nationalsozialismus komplett verboten gewesen war, nachdem sie in der Weimarer Republik sehr beliebt gewesen war. Dennoch oder gerade deshalb konnte diese Musik recht bald nach 1945 wieder aufleben und hielt Einzug in die Jazzkeller und Jazz-Clubs. Hier trafen sich vor allem Studenten und Musikbegeisterte, um gemeinsam zu feiern und Musik zu hören. Und hier kam auch eine bestimmte Form von Jugendkultur zum Ausdruck, die man oft auch als die "Existentialisten" bezeichnete. Bevor man dort Konzerte gab, hörte man oft auch einfach die amerikanische Jazz-Musik auf Platten.
Jazz live
Vor allem in der amerikanischen Besatzungszone entwickelte sich der Jazz recht schnell und war bei den amerikanischen Soldaten beliebt, stellte er doch "ein Stückchen" Heimat dar, denn Amerika war ja das Mutterland des Jazz. Schon 1945 liefen sogar im Radio erste Jazzsendungen. Ab Mitte der 50er Jahre wurden dann auch mehr und mehr Konzerte in den Jazzkellern gespielt und das Vorspielen von Jazzplatten ging mehr und mehr zurück.
Es war auch die Zeit der Jazzkapellen. Große Tanzorchester spielten im Radio oder traten live auf. Oft tanzten die Leute mit Begeisterung zu der Musik der Big Bands.
Cool Jazz setzte sich durch
Besonders beliebt wurde in Deutschland der so genannte Cool Jazz, der anders als die in Amerika beliebte Bebop langsameren Rhythmen folgte und den Deutschen besser gefiel als die schnellere und oft auch stärker improvisierte Bebop-Musik.
Viele Musiker, die Cool Jazz spielten, waren an Universitäten zu Musikern ausgebildet worden. Die Musik ist im Vergleich zum Bebop langsamer, kühler und bezieht auch klassische Melodien mit ein.