Mit Zelt und Wohnanhänger unterwegs
In der Mitte der 50er Jahre entdeckte man eine neue bzw. alte Form, Urlaub zu machen: das Campen. Mitter der 50er Jahre waren viele mit dem Zelt unterwegs und die meisten blieben noch in Deutschland. So fuhr man 1954 zum Beispiel sehr gerne nach Bayern. Auch die Nord- oder Ostsee zog Urlauber an. Beliebt wurde im Laufe der Zeit auch der Schwarzwald. Eine Fahrt ins Ausland, viele träumten von einem Urlaub in Italien, war meist noch viel zu teuer.
Viele verreisten mit Zug, Roller oder Fahrrad
Über die Hälfte der Deutschen verreiste zu diesem Zeitpunkt noch mit dem Zug und nur jeder Fünfte fuhr mit einem Auto in den Urlaub. Es sollte noch eine Weile dauern, bis fast jeder Bundesbürger ein Auto besaß. Jugendliche waren oft mit dem Motorroller oder dem guten alten Fahrrad unterwegs. Vor allem bei jungen Leuten war die Reise mit dem Zelt beliebt.
Urlaub im Schwimmbad oder am Baggersee
Campen war günstig und einfach umzusetzen. Dennoch begann man, sich auch nach einem gewissen Komfort zu sehnen, sodass Wohnwagen immer mehr in Mode kamen. Aber Mitte der 50er Jahre blieb noch gar nicht so viel Zeit für Urlaubsreisen. Die durchschnittliche Wochenarbeitszeit lag bei knapp 46 Stunden und der bezahlte Jahresurlaub war noch sehr viel kürzer als heute. So blieb der größte Teil der Deutschen 1955 noch zu Hause, verbrachte seine Freizeit am Baggersee oder im Schwimmbad.
Die Vorbehalte im Ausland schwanden langsam
Doch das Bedürfnis, ins Ausland zu reisen wuchs. Die Vorbehalte gegenüber den Deutschen schwanden aber erst langsam. In vielen Ländern waren die Schrecken des Zweiten Weltkriegs noch zu lebendig. Das änderte sich gegen Ende der 50er Jahre und die Deutschen wurden in vielen Ländern als Reisende beliebt, brachten sie doch auch Geld durch das Reisen ins Land. Immer weniger beliebt wurde dann auch das Zelten, die Menschen sehnten sich nach mehr Komfort und Luxus. Da die Löhne stiegen, konnten sich das auch immer mehr Leute leisten.
Viele Deutsche zog es nach Italien
So fuhren mittlerweile viele nach Österreich und Italien, in die beliebtesten Urlaubsländer der Deutschen. Doch auch Spanien und Griechenland zogen deutsche Touristen an. Damals gab es auch ein Land, das Jugoslawien hieß und an der Adriaküste lag und vor allem mit seinen günstigen Preisen lockte.
Immer mehr Leute waren nun mit dem Auto unterwegs, das Straßennetz war mittlerweile ausgebaut. Bei Urlaubsbeginn musste zwar immer noch viel Zeit fürs Staustehen eingeplant werden, aber das schreckte die Touristen nicht. Immer mehr Wohnanhänger setzen sich durch und damit fuhr man dann nach "Bella Italia".