Hermann Müller
- * Geboren:
- 18. Mai 1876 in Mannheim
- † Gestorben:
- 20. März 1931 in Berlin
- Beruf:
- Handlungsgehilfe, Reichskanzler der Weimarer Republik (SPD)
- Beziehungsstatus:
- verheiratet mit Frieda Tockus (gest. 1905) und Gottliebe Jaeger
- Kinder:
- Annemarie und Erika
- Besondere Kennzeichen:
- runde Brille, schmaler Schnurrbart
Wer war Hermann Müller?
Hermann Müller (SPD) war zweimal Reichskanzler während der Zeit der Weimarer Republik.
Politische Laufbahn von Hermann Müller
Hermann Müller konnte nach dem Tod seines Vaters nicht mehr weiter zur Schule gehen und wurde Handlungsgehilfe. In diesem Beruf engagierte er sich bald auch in der Gewerkschaft. 1893 trat er der SPD bei.
Er schrieb für die sozialdemokratischen Zeitungen "Schlesische Volkswacht" und "Görlitzer Volkswacht". 1903 wurde er Stadtverordneter in Görlitz. 1906 wurde er Parteisekretär im Vorstand der SPD. Er richtete ein SPD-Nachrichtenbüro ein, damit die Zeitungen der SPD unabhängig wurden von den anderen Nachrichtenagenturen (z. B. Reuters, Telegraphen-Union oder Wolffs Telegraphisches Bureau). Seit 1910 gehörte Hermann Müller zur Führungsspitze der SPD.
Erste Kanzlerschaft von Hermann Müller 1920
Seit 1919 war Hermann Müller einer der Vorsitzenden der SPD, ab 1920 auch Fraktionsvorsitzender. Im Kabinett von Gustav Bauer wurde Müller im August 1919 Außenminister. Nachdem Bauer nach dem Kapp-Putsch das Vertrauen des Reichstags verloren hatte, wurde Hermann Müller am 27. März 1920 sein Nachfolger als Reichskanzler.
Er blieb jedoch nur wenige Wochen im Amt. Am 8. Juni 1920 trat er zurück, nachdem die Zentrumspartei in der nächsten Wahl eine Mehrheit errang. So löste Constantin Fehrenbach Hermann Müller als Kanzler ab.
Zweite Kanzlerschaft von Müller 1928
Am 28. Juni 1928 übernahm Hermann Müller die Kanzlerschaft ein zweites Mal. Innenpolitisch stand er vor großen Herausforderungen, denn es gab im Reichstag eine große Zerrissenheit, wie man mit den Problemen umgehe sollte.
Erst im Frühjahr 1929 wurde eine Große Koalition gebildet aus SPD, DDP, DVP, BVP und Zentrumspartei. Vor allem mit der Weltwirtschaftskrise ab Oktober 1929 verschärfte sich auch die innenpolitische Krise.
Als Hermann Müller den Vorschlag Heinrich Brünings von der Zentrumspartei unterstützte, die Arbeitslosenversicherung begrenzt zu bezuschussen und damit gegen seine eigene Partei stimmte, trat er schließlich am 27. März 1930 zurück. Nach ihm begann die Zeit der Präsidialkabinette, denn Heinrich Brüning wurde als nächster Kanzler von Reichspräsident Paul von Hindenburg eingesetzt.
Tod
Schon seit 1929 litt Hermann Müller an einer Entzündung der Gallenblase. Am 20. März 1931 starb er an den Folgen einer Gallenoperation.