Constantin Fehrenbach

Konstantin Fehrenbach Biografie
Constantin Fehrenbach [ © Bundesarchiv, Bild 146-2007-0187 / CC BY-SA 3.0 ]
* Geboren:
11. Januar 1852 in Baden
† Gestorben:
26. März 1926 in Freiburg (Breisgau)
Beruf:
Rechtsanwalt; Reichskanzler (Zentrumspartei)
Befreundet mit:
Joseph Wirth
Beziehungs­status:
verheiratet mit Marie
Kinder:
eine Tochter
Hobbys:
Theologie
Besondere Kennzeichen:
Seitenscheitel, Kaiser-Wilhelm-Bart

Wer war Constantin Fehrenbach?

Seit 1903 war Constantin (manchmal wird er auch Konstantin geschrieben) Fehrenbach Abgeordneter des Reichstags für die Zentrumspartei. In einer Rede sprach er sich 1913 für einen Verfassungsstaat aus (also einen Staat, der an eine Verfassung gebunden ist und in dem die Macht des Kaisers begrenzt wird) sowie gegen das Militär als "Staat im Staate". Das war, nachdem deutsche Soldaten im Elsass die Bevölkerung beleidigt und willkürliche Übergriffe durchgeführt hatten (Zabern-Affäre).

Dennoch war Fehrenbach ein überzeugter Monarchist, der darum von den Ereignissen der Novemberrevolution erschüttert war. Weil er sich, unabhängig von einer Staatsform, für einen demokratischen Rechtsstaat aussprach, ernannte die Weimarer Nationalversammlung ihn dennoch zu ihrem Präsidenten.

Im Juni 1920 fand erstmals die Wahl zum Deutschen Reichstag der Weimarer Republik statt. Die Weimarer Koalition aus SPD, Zentrum und DDP verlor ihre Mehrheit. Langwierige Verhandlungen über die Regierungsbildung waren die Folge. Schließlich wurde ein Minderheitenkabinett gebildet, und zwar aus DDP, DVP und Zentrum. Die Regierung war auf die Unterstützung durch die SPD angewiesen.

Constantin Fehrenbach wurde neuer Reichskanzler. Man erhoffte von ihm ausgleichende Wirkung. Zögernd nahm Fehrenbach schließlich an. Er war knapp ein Jahr im Amt, vom 25. Juni 1920 bis zum 4. Mai 1921.

In seiner Amtszeit ging es vor allem um die Bedingungen des Versailler Vertrages und die Art und Höhe der von Deutschland zu leistenden Reparationen. Darüber stolperte Constantin Fehrenbach schließlich auch: Er konnte seine Regierung nicht einigen, das Londoner Ultimatum anzunehmen oder nicht. Fehrenbach und sein Kabinett traten zurück.

Constantin Fehrenbach blieb in der Politik. Er verurteilte aufs schärfste die Fememorde an Walther Rathenau und Matthias Erzberger und wurde 1923 stellvertretender Vorsitzender des "Vereins zur Abwehr des Antisemitismus".

Er unterstützte 1924 auch die Gründung des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold, ein Verband zur Verteidigung der Republik gegen ihre radikalen Gegner am rechten und linken Rand. Fehrenbach blieb bis zu seinem Tod im März 1926 Fraktionsvorsitzender der Zentrumspartei im Reichstag.