Absage der Olympischen Spiele - Olympia-Boykott der DDR
10.05.1984
Olympia 1984 und die DDR
Am 10. Mai 1984 teilte das Nationale Olympische Komitee (NOK) der DDR mit, dass die DDR-Sportler nicht an den Olympischen Spielen im Sommer 1984 in Los Angeles (USA) teilnehmen würden. Es gab also einen Olympia-Boykott durch die DDR.
Vorgeschichte: Warum kam es zum Olympiaboykott 1980?
1980 hatte sich die USA geweigert, an den Olympischen Spielen in Moskau teilzunehmen. Sie protestierte damit gegen den Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan ein Jahr zuvor. Wie viele weitere Staaten, insgesamt 41, hatte sich auch die Bundesrepublik diesem Boykott angeschlossen.
Was passierte 1984 bei Olympia?
1984 nun verweigerte die Sowjetunion ihrerseits die Teilnahme an den Spielen in Los Angeles. Sie begründete dies mit der feindseligen Stimmung in den USA, durch die ihre Sportler in Gefahr seien. 19 Länder des Ostblocks schlossen sich schließlich dem Boykott an. Auch Kuba nahm nicht teil.
Absage der DDR für Olympia 1984
Die DDR versuchte zunächst, den sowjetischen Beschluss zu umgehen, wollte dann aber die sowieso angespannten Beziehungen zum "großen Bruder" nicht weiter strapazieren und schloss sich darum ebenfalls dem Boykott an. Rumänien, China und Jugoslawien nahmen hingegen an den Olympischen Spielen teil.
In Los Angeles fehlte damit bei den Olympischen Sommerspielen vom 28. Juli bis 12. August 1984 aber ein Großteil der Weltspitze des Sports. Insgesamt nahmen dann 140 Mannschaften mit 6797 Sportlern teil. Trotz des Boykotts war das ein neuer Rekord an Teilnehmern. Viele sportlich erfolgreiche Staaten aber fehlten.
Der Olympiaboykott von 1984 blieb der letzte große Boykott. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) forderte noch im Dezember 1984, die Länder sollten dafür sorgen, dass ihre Sportler an den Olympischen Spielen teilnehmen dürften.