Unternehmen Barbarossa

22.06.1941

Der Angriff auf die Sowjetunion war zunächst erfolgreich. Hitler glaubte, den Sieg bis Mitte Juli 1941 in der Tasche zu haben.

Am 22. Juni 1941 begann mit dem Angriff der Wehrmacht auf die Sowjetunion das "Unternehmen Barbarossa", so nannte Hitler den Russlandfeldzug. Dem Überfall ging keine Kriegserklärung voraus. 3 Millionen deutsche Soldaten, die von 600 000 Soldaten aus Finnland, Italien, Rumänien, Ungarn und der Slowakei unterstützt wurden, machten sich auf den Weg.

Die russische Front war über 2000 Kilometer lang

Doch die Sowjetunion war ein riesiges Land und die Front sehr lang. Sie erstreckte sich über 2000 Kilometer von der Ostsee bis hin zum Schwarzen Meer. Deshalb wurden die Truppen auch in kleinere Einheiten aufgeteilt. Es gab eine Heeresgruppe Nord, eine Mitte und eine Süd. Hitlers Plan war es, durch diesen Feldzug "Lebensraum im Osten" zu gewinnen und hier Deutsche anzusiedeln. Das nannte man "Germanisierung". So hatte es Hitler auch schon in seinem Buch "Mein Kampf" in den 20er Jahren beschrieben.

Die Russen zeigten sich vom Angriff überrascht

Die Russen selbst und vor allem der russische Diktator Joseph Stalin waren von diesem Angriff völlig überrascht worden. Denn Hitler war ja eigentlich durch die zweite Front im Westen schon beschäftigt. Stalin glaubte nicht, dass Hitler eine zweite Front im Osten errichten würde. Aufgrund dieser Überraschung - die russischen Truppen waren gar nicht gerüstet - konnte Hitler zu Beginn seines Unternehmens Erfolge erzielen. Die Gegenwehr war zunächst wenig wirksam. Schon nach einem Monat hatte die Wehrmacht über 300 000 Gefangene gemacht und über 3000 russische Panzer zerstört.

Die Erfolge hörten nicht auf. Allerdings gab es mittlerweile auch Verluste auf Seiten der deutschen Wehrmacht. Die Schlachten um die Städte Minsk und Smolensk forderten viele Opfer auch auf deutscher Seite. Ziel war weiterhin die sowjetische Hauptstadt Moskau, auf die die Heeresgruppe Mitte weiter vorrückte.

Im Norden fand der Kampf um eine weitere wichtige russische Stadt, Leningrad, statt. Hierbei verloren 1,1 Millionen Zivilisten ihr Leben. Die meisten verhungerten, weil die Wehrmacht die Stadt abgeriegelt hatte.

Mitte August begann der Angriff auf die Stadt Kiew, die zu einer der größten "Kesselschlachten" der Weltgeschichte werden sollte. Auch hier waren die deutschen Truppen wieder siegreich, viele Soldaten der Roten Armee gerieten in Kriegsgefangenschaft.

Vor Moskau blieb der deutsche Vormarsch stehen

Mittlerweile glaubte man, den Krieg im Osten schon gewonnen zu haben, doch das eigentliche Ziel der deutschen Truppen blieb Moskau.

Jetzt allerdings wendete sich das Blatt. Bis zum Ende des Jahres 1941 wurde die Wehrmacht immer weiter zurückgedrängt und erlitt vor Moskau eine erhebliche Niederlage. Die deutschen Soldaten waren überhaupt nicht für den Krieg im Winter gerüstet, es gab zu wenig Nachschub und Kleidung und das gesamte Material war nicht angepasst.