Die Deutsche Reichsbahn
Mit der Reichsbahn durch die DDR
Aus der 1924 gegründeten Deutschen Reichsbahn ging 1945 in der Sowjetischen Besatzungszone eine neue Deutsche Reichsbahn als Staatsbahn der (späteren) DDR hervor, während im Westen die Deutsche Bundesbahn gegründet wurde.
Betrieb der Berliner S-Bahn
Die Deutsche Reichsbahn erhielt die Zustimmung der Westalliierten, die S-Bahn auch im West-Teil Berlins zu betreiben. Dies war der Hauptgrund, den Namen "Deutsche Reichsbahn" dauerhaft zu behalten, denn diese Zustimmung galt nur für diesen Namen und sie wollte die DDR nicht verlieren.
Schwieriger Beginn bei der Eisenbahn der DDR
Zu den Reparationsleistungen, die die Sowjetische Besatzungszone an die Sowjetunion zu leisten hatte, gehörten auch Gleise und Lokomotiven. Überall, wo zwei Strecken parallel verliefen, wurde ein Gleisstrang abgebaut.
So ging der Aufbau des regulären Schienenverkehres nur langsam voran. Erst Ende der 1960er Jahre erhielten diese Strecken ihr zweites Gleis zurück.
Kein Zugverkehr mehr über die Grenze
Die Abriegelung der innerdeutschen Grenze im Mai 1952 beendete dann den Zugverkehr auf vielen Strecken in den Westen. Um West-Berlin umfahren zu können, wurde bis 1956 ein Schienenring um die Stadt erbaut, der Berliner Außenring.
Dampf-, Diesel- und Elektroloks bei der Deutschen Reichsbahn
Ab 1960 wurden bei der Reichsbahn Dampfloks nach und nach durch Dieselloks und Elektrische Loks ersetzt. Allerdings blieben die umweltbelastenden Dampfloks fast bis zum Ende der DDR im Einsatz, weil es an genügend anderen Loks fehlte.
1970 musste der Bau eigener Großdieselloks eingestellt werden, weil der RGW das beschloss. So kamen nun Dieselloks aus der Sowjetunion und Rumänien zum Einsatz, wobei besonders letztere große Qualitätsmängel hatten und störanfällig waren.
Schwellenzerfall
Zwischen 1976 und 1981 wurden neue Betonschwellen verlegt. Doch der Beton enthielt Ostseekies und zerfiel darum (das nennt man Alkali-Kieselsäure-Reaktion). Mehrere tausend Kilometer Bahnstrecke waren betroffen.
Der Zugverkehr war dadurch erheblich eingeschränkt, denn an vielen Stellen durften die Züge nun nur noch 50 km/h schnell fahren. Der Umbau der fehlerhaften Schwellen kostete zudem viel Geld. Die Reisezeiten waren oft lang.
Mitropa
Speisewagen in den Zügen sowie in Bahnhöfen betrieb die Firma Mitropa, die schon 1916 gegründet worden war und durch die deutsche Teilung wie viele andere Firmen nun auch geteilt wurde.
Während die Firma in der Bundesrepublik nun als Tochterfirma der Bundesbahn zur Deutschen Schlafwagen- und Speisewagengesellschaft (DSG) wurde, bestand der Name Mitropa in der DDR weiter. Obwohl die Namensrechte bei der DSG lagen,durfte die Mitropa Namen und Logo benutzen. Ab 1961 bewirtschaftete die Mitropa auch die Autobahnraststätten in der DDR.