Letzte Kolonien in Afrika werden unabhängig
Afrikanische Staaten erlangen die Unabhängigkeit
Schon in den 1950er Jahren waren einige afrikanische Staaten von ihrer Kolonialmacht in die Unabhängigkeit entlassen worden. Damit begann die Dekolonisation Afrikas. Aus den Kolonien in Afrika wurden also unabhängige Staaten. 1945 gab es nur drei unabhängige Länder: Liberia, Äthiopien und Ägypten. Bis 1959 waren dann 15 Staaten in Afrika unabhängig.
1960 folgten gleich 18 Kolonien, vor allem französische, aber auch zwei britische, eine belgische und eine italienische. Darum nennt man dieses Jahr auch Afrikanisches Jahr. Großbritannien und Frankreich besaßen mit Abstand die meisten Kolonien in Afrika. Italien hatte nur eine Kolonie, Italienisch-Somaliland, das 1960 mit zu Somalia kam.
Großbritannien entließ in den 1960er Jahren weitere Staaten in die Unabhängigkeit: Sierra Leone und Tansania (beide 1961), Uganda (1962), Sansibar und Kenia (beide 1963), Sambia und Malawi (beide 1964), Gambia (1965), Botswana und Lesotho (1966), Swasiland und Mauritius (1968). 1976 folgten die Seychellen. 1980 wurde Simbabwe unabhängig von Großbritannien.
Portugal wollte seine Kolonien behalten und begann 1960 in Angola und Mosambik einen Krieg. Erst mit dem Sieg der Nelkenrevolution in Portugal, änderte sich die Kolonialpolitik. Angola und Mosambik erhielten 1975 ihre Unabhängigkeit, Guinea-Bissau schon 1974.
Frankreich hatte 1960 schon 13 Kolonien in die Unabhängigkeit entlassen. 1962 folgte Algerien, 1975 die Komoren. Dschibuti wurde 1977 unabhängig von Frankreich.
1968 wurde Äquatorial-Guinea unabhängig von Spanien.
Folgen der Dekolonisation in Afrika
Oft folgten auf die Unabhängigkeit Bürgerkriege und Militärputsche. Es gab keine demokratische Tradition, sodass Diktaturen ein leichtes Spiel hatten.
Einige Länder änderten ihre Namen, nachdem sie unabhängig geworden waren. So wurde aus Belgisch-Kongo nach mehreren Namen 1960 Zaire und dann wieder die Demokratische Republik Kongo. Aus Rhodesien wurde 1964 Simbabwe, aus Nordrhodesien Sambia und aus Dahomey wurde 1975 Benin.