Nach dem Krieg
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Kinder ab 8 Jahren
Wer war für die Politik der Nachkriegszeit verantwortlich?
Die „Großen Drei“ sind im Wesentlichen verantwortlich für die Entwicklung Deutschlands nach der so genannten Stunde Null. Die Deutsche Wehrmacht kapitulierte am 08. Mai 1945. Das heißt, sie gab auf. Damit war der Krieg in Europa beendet. Deutschlands Zukunft war nun von den Siegermächten abhängig. Die Siegermächte waren die USA, Großbritannien, Frankreich und die Sowjetunion. Diese hießen auch Alliierte.
Nach der Kapitulation galt Deutschland als feindlicher Staat. Die Sieger übernahmen die politische Verwaltung in Deutschland.
Was passierte in Deutschland nach 1945?
Die Alliierten teilen Deutschland in vier Zonen ein. Die Zonen wurden von den Siegern besetzt. Schnell wird deutlich, wie sehr sich die Vorstellungen der Alliierten unterschieden. Die Oberbefehlshaber der Besatzungszonen waren General Eisenhower für die Amerikaner und Feldmarschall Montgomery für die Briten. Für die Franzosen waren General de Tassigny und Marschall Schukow für die Sowjets die Oberbefehlshaber.
Die Bilanz des Zweiten Weltkriegs ist schrecklich. Zahlen sagen nur wenig über das Leid aus. Deutschland hat durch den begonnenen Krieg Leid über die ganze Welt gebracht. Deutschland war auch kein Staat mehr. Das Land hatte keine funktionierende Wirtschaft mehr. Viele Teile Europas waren verwüstet und zerstört. Mehr als sechs Millionen Jüdinnen und Juden waren ermordet worden. Sechs Millionen Polinnen und Polen waren gestorben. Viele Menschen galten als vermisst. Außerdem gab es viele Menschen auf der Flucht.
Schon 1944 verboten die Amerikaner ihren Soldaten, sich mit den Deutschen zu „verbrüdern“. Schon Händeschütteln konnte Strafen nach sich ziehen. Für Amerikaner, Franzosen, Briten und Sowjets waren die Deutschen Verbrecher. Sie hatten viele Menschen ermordet. Deshalb wollte man sich nicht mit ihnen zusammenschließen.
Der Morgenthau-Plan
Noch 1944 gab es Pläne der Amerikaner für das besiegte Deutschland. Einer davon ist der Morgenthau-Plan. Henry M. Morgenthau war 1944 der amerikanische Finanzminister. Morgenthau plante, Deutschland zu einem Agrarstaat zu machen. Die Industrie sollte abgeschafft werden. Die Landwirtschaft sollte die Bevölkerung ernähren. Der Plan war auf 20 Jahre angelegt. Deutschland sollte nie wieder einen Krieg beginnen. Am sichersten fühlten sich die Alliierten damit, wenn es in Deutschland keine Industrie mehr gab. Der Plan wurde nicht umgesetzt.
Viele Flüchtlinge hofften auf eine Rückkehr in ihre Heimat. Doch bald wurde klar, es gab keinen Weg zurück. Die Probleme wuchsen. Ab 1944 flohen viele Deutsche aus den Gebieten im Osten. Lange Zeit hatte Hitler die Flucht verhindert. Alle mussten jetzt Hals über Kopf aufbrechen. Oft wurden neu Ankommende beschimpft und ausgegrenzt. Es gab zu wenige Wohnungen. Viele lebten in Armut. Zwölf bis fünfzehn Millionen Menschen wurden zwischen 1945 und 1950 vertrieben. Sie machten schlimme Erfahrungen und verloren ihre Verwandten.